Lennard & Leonie
Hiermit möchten wir über unsere beiden Katzen Leon und Leoni berichten, welche wir seit 15. September 2018 bei uns beherbergen.
Nach dem tragische Verlust unserer Katze im Juni 2018, waren wir zunächst geteilter Meinung, ob wir ohne angemessene Trauerphase schnell wieder eine Katze haben wollten.
Klar war jedoch, dass wir nach dem Gifttod unserer geliebten Lily keinen Freigang mehr für eine weitere Katze riskieren wollten, obwohl wir das für die schönste Lebensweise von Katzen halten. Für eine reine Wohnungshaltung wurde uns dann von anderen Katzenhaltern dringend empfohlen, möglichst zwei Katzen aufzunehmen, um das natürliche Sozialverhalten der Tiere aufrecht zu halten und keine Einsamkeit aufkommen zu lassen.
Noch gar nicht wirklich bereit für neues Glück, stießen wir auf die Anzeige vom Tierheim Hildesheim zu Lennard und Leon, welche noch ganz jung waren und für reine Wohnungshaltung empfohlen wurden. Die beiden Kater waren, als noch nicht eigenständig überlebensfähige Katzenwelpen aufgefunden und beim Tierheim Hildesheim abgegeben worden. Danach wurden sie zunächst liebevoll durch Frau Voßhage über mehrere Wochen aufgepäppelt und stabilisiert, bevor wir die beiden Schätzchen Mitte September 2018 bei uns einquartieren konnten. Natürlich waren sie zuvor auch noch im Tierheim geimpft und gechipt worden Bis dahin hatte sich Leon dann auch entschieden, lieber eine Leonie sein zu wollen.
Die beiden haben uns schnell klar gemacht, dass unsere bisherige Erfahrungen mit unserer vorherigen, eher ängstlich zurückhaltenden Freigängerin mit ausgeprägter Persönlichkeit, eben auch nur für diese zutrafen. Lennard und Leonie hingegen waren von vornherein völlig angstfrei und sehr zutraulich. Natürlich haben sie sich als Kleinkinder beim Schlafen oft aneinander gekuschelt, was aber mit zunehmendem Alter nur noch selten passiert. Nach nunmehr zwei Jahren haben sie ihren neuen Lebensraum voll im Griff, kennen mehr Verstecke in der Wohnung als wir, haben gnadenlos jede mögliche Lücke im Katzennetz auf dem Balkon aufgezeigt und wissen genau, wo Futter gelagert wird. Beide lieben es, auf einem, viel zu dünnen, lediglich als Kratzbaum gedachten, abgesägten Baumstamm zu sitzen und die Aussicht vom Balkon zu genießen.
Wie wohl häufiger bei adoptierten Schnurrern, werden auch diese beiden zwischenzeitlich mit anderem Namen gerufen, was ihnen aber auch völlig egal ist. Wie vermutlich viele Katzen, hören sie eh nur auf den Klang der Stimme, dem sie wohl auch irgendwie entnehmen können, ob es sich um den wichtigen Ruf zum Futterfassen handelt, dem dann natürlich unverzüglich gefolgt wird. Auch gewisse Geräusche, wie das Öffnen der Tür zum Vorratsraum, oder das Klappern eines Löffels im Futternapf lässt beide unverzüglich jede Müdigkeit vergessen. Andernfalls können sie ein Rufen aber auch gern mal über Stunden ignorieren, während sie sich ihren Ruhephasen in irgendeinem ihrer vielen Lieblingsverstecke widmen. Nach nunmehr zwei Jahren habe die beiden unsere Wohnung offensichtlich vollständig als ihr natürliches Zuhause verinnerlicht und haben auch tatsächlich kein Interesse mehr die Welt vor der Wohnungstür zu erkunden. Dennoch ist bei beiden die, für gesunde Katzen typische Neugier ausgeprägt vorhanden und sie veranstalten deutlich mehr “dummes Zeug” als wir das von unserer Freigängerin kannten. Dabei scheint das Mädchen durchaus federführend zu sein, wenn es darum geht, bislang unbekannte Ecken zu erforschen, insbesondere wenn es nicht für Katzen gedacht war. So hoffen wir, dass dies noch lange so bleiben wird und die beiden ein langes und zufriedenes Katzenleben bei uns haben werden.
Nachruf Lilly
Trotz des neuen Katzenglücks möchten wir das Leben unserer Lily nicht unerwähnt lassen, welche leider nur viel zu kurze, aber hoffentlich glückliche sieben Jahre bei uns zubrachte und uns dabei zu echten Katzenliebhabern erzog. Lily hatten wir im Jahr 2011, ebenfalls vom Tierheim Hildesheim, als ca. einjährige “Ingrid” übernommen. Lily war sehr zurückhaltend und ängstlich und es dauerte wohl ein halbes Jahr, ehe sie unsere Wohnung als ihr Reich betrachtete. Vermutlich hatte sie in ihrem vorherigen Leben auch durchaus schlechte Erfahrungen mit Menschen machen müssen. Nach nur wenigen Wochen gab sie uns jedoch eindeutig zu verstehen, dass sie es gewohnt war rauszugehen. So starteten wir vorsichtige Versuche mit ihr im Garten, verbunden mit der Angst, dass sie uns entlaufen könnte. Tat sie nicht, ganz im Gegenteil, es entwickelten sich schöne Routinen, sie nach ihrem Frühstück und nach dem Mittag aus dem Haus zu lassen. Sie kam dann meistens pünktlich zur nächsten Mahlzeit nach Hause, wobei sie sich die Haustür auch gern von Nachbarn öffnen ließ, um dann vor der Wohnungstür zu mauzen. Oftmals schoss sie aber auch mit viel Miauen aus irgendeinem Gebüsch, wenn gerade jemand nach Hause kam, was sich manchmal ein wenig nach Beschwerden über lange Wartezeiten anhörte. Es war einfach schön, wenn man auf dem Weg zur Haustür von dem Katzentier freudig begrüßt wurde. Natürlich gab es auch diese Abende, wo sie wohl wichtigeren Beschäftigungen nachging und erst sehr spät nach Hause kam. Mit diesem Freigang entwickelte sich unsere Lily zu einem sehr ausgeglichenen Tier und hat das Leben wohl genossen. Leider ist unsere Lily im Juni 2018 durch Gift aus dem Leben gerissen worden, wobei ihr auch der Tierarzt nicht mehr geholfen hat und der kleine Grabstein, aber auch schöne Erinnerungen sind alles was uns von ihr geblieben sind.
Familie G